ARCHIV Mitarbeiterabende 2016/2017 und Hintergrundinformationen
Mitarbeiterabende 2017 - Rückblick
„Erkennen von und Umgang mit unterschiedlichen Suchtformen“ (Teil 1)
(Verhaltenssüchte (nicht stoffgebunden), Pathologisches Glücksspiel, Computer und Internetsucht, Arbeitssucht, Sexuelle Sucht, Kaufsucht, Essstörungen)
Weiterbildungsveranstaltung am 23.09.2017 mit Verena Bauer (Psychologische Psychotherapeutin und Therapeutische Leiterin der kpb München)
Hierzu auf Youtube:
– „Glücksspiel hat süchtig gemacht: Ein Betroffener erzählt“ (shz.de)
– „Spielen spielen spielen: Wenn der Computer süchtig macht“ (3sat)
– „Liebe Magersucht“ (Dokumentation von Arte)
– „BULIMIE/ HEISSHUNGERATTACKEN/(FR)ESSANFÄLLE-MEIN WEG…“ (hier erzählt eine Betroffene im eigenen Clip
– „Binge Eating, Magersucht & Biggerexie – der Kampf gegen den eigenen Körper“ (WDR 360)
Manuscript hierzu ... siehe Download.
"Angst im Zusammenhang mit der Abhängigkeitserkrankung"
Vortrag am 5.5.2017 von Verena Bauer (Psychologische Psychotherapeutin und Therapeutische Leiterin der kpb München) zum Thema in der kpb-Fachambulanz> siehe Download
MAA-Thema: "Drogen – Sucht nach illegalen Substanzen"
Vortrag am 28.5.2017 von Norbert Gerstlacher > siehe Download
Interessante LInks und weiterführende Information hierzu:
Der aktuelle European Drug Report auf Deutsch
http://mindzone.info/drogen/kraeutermischungen/
Sehr gut gemachte Flash-Animation zum Thema Drogen und deren Auswirkungen: http://jellinek.nl/brain/
YOUTUBE:
https://www.youtube.com/watch?v=Y_pxQM73KUs
https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs
https://www.youtube.com/watch?v=QSSOS3GYFcY
MAA-Thema: "Wege in die Abstinenz"
Manuscript von Bernd Zschiesche zum Thema > siehe Download
MAA-Thema: "Therapeutische Ansätze ..."
Manuscript von Bernd Zschiesche zum Thema > siehe Download
MAA-Thema: "Angst essen Seele auf ..."
Weiterführende Informationen: Angst: Angst und Furcht - Definitionen, Essay von Rüdiger Vaas
Manuscript von Olaf Steding zum Thema > siehe Download
Mitarbeiter-Tagung in Steingaden (28.04.2016 – 01.05.2016)
Regelmäßig einmal im Monat kommen Leiter und Stellvertreter der Selbsthilfegruppen an einem Abend zusammen, um sich unter der Anleitung von Olaf Steding (Bildungsreferent des BKD e.V.) mit Fragen der Suchthilfe zu befassen und sich mit Themen der eigenen Selbsthilfearbeit auseinanderzusetzen. In diesem Forum werden auch Neuigkeiten aus dem Vorstand und dem Koordinationsbüro besprochen, um alle auf den aktuellen Stand der gemeinsamen Arbeit im Blauen Kreuz München e.V. zu bringen. Meist reicht die Zeit an einem Abend nicht, um die behandelten Themen in der gewünschten Gründlichkeit zu behandeln und fehlt der Raum für einen vertieften persönlichen Austausch. Gerade dafür bot auch in diesem Jahr wieder die mehrtägige Mitarbeiter-Tagung im Karl-Eberth-Haus in Steingaden einen idealen Rahmen.
Nach der individuellen Anreise (meist in Fahrgemeinschaften) am Donnerstag Nachmittag gelang es Olaf Steding am ersten Abend, eine offene Atmosphäre unter allen Teilnehmern zu schaffen, in der die Kontaktaufnahme und das persönliche Gespräch leicht fielen. Am Ende des Abends war das Eis gebrochen und eine vertrauensvolle Grundlage für die gemeinsame Arbeit in den folgenden Tagen gelegt.
Das fachliche Programm am Freitag und Samstag eröffnete Stefan Fischer (Leiter des Blaukreuz-Zentrums in der Kurfürstenstraße) mit einer Vortragspräsentation zum Thema „Glücksspielsucht“. Stefan Fischer vermittelte nicht nur einen anschaulichen Überblick über die Entwicklung der gegenwärtigen Formen des Glücksspiels, ökonomische Hintergründe und das Suchtpotential, sondern beschrieb anschaulich die erschütternde Lebenssituation von Glücksspielsüchtigen, wobei das Krankheitsbild weitgehende Parallelen zu stofflichen Süchten aufweist. Präsentation und Diskussion vermittelten ein solides Basiswissen über diese spezielle Suchtform und zeigten eindrucksvoll, wie wichtig die Weiterentwicklung von Selbsthilfeangeboten für Glücksspielsüchtige ist (Das Blaukreuz-Zentrum München ist eine anerkannte Fachstelle für Glücksspielsucht mit umfangreichen Beratungs- und Therapieangeboten; das Blaue Kreuz München e.V. bietet seit einem Jahr eine Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige an.)
In 3-stündigen Workshops, die jeweils 2 mal angeboten wurden, konnten die Teilnehmer ausgewählte Themenkreise der Suchtselbsthilfe vertieft bearbeiten:
• Der Workshop „Gruppenregeln und Gruppenrituale“ von Franz Germ und Fritz Pechack bot ein offenes Forum, um die praktische Arbeit in Selbsthilfegruppen frisch zu überdenken und eine Fülle von Anregungen zum Ablauf, Verwendung von Medien in der Gruppe, Dynamiken in Gruppen und ihre praktische Handhabung mitzunehmen. Ein ungemein wertvoller Erfahrungsaustausch mit neuen Ideen, der die monatlichen Mitarbeitertreffen sinnvoll ergänzte!
• Im Workshop „Märchen als Zugänge zu Fragen der eigenen Geschichte“ verdeutlichte Andrea Hauber praktisch, wie gerade das Gespräch über Märchen ein Tor zu verborgenen, ansonsten schwer zugänglichen inneren Welten eröffnen kann. Da Märchen stellvertretend Symbole, Bilder und Motive für seelische Grundmuster enthalten, erleichtert das Gespräch über Märchen einen mittelbaren Zugang zu Schwierigkeiten und Problemen, über die viele Menschen direkt schwerlich sprechen können.
• Olaf Steding bot in seinem Workshop „Motivierende Gesprächsführung“ einen ersten Einblick, wie dieser von Miller & Rollnick entwickelte Ansatz des Umgangs mit Suchtkranken auch in der praktischen Arbeit der Selbsthilfegruppen sinnvoll angewendet werden kann, wie z.B. Empathie, offene Fragen und Vermeidung direkter Konfrontation den Gesprächspartner beim das Finden eigener Lösungswege unterstützen und seine Eigenmotivation entwickeln können. Ein praxisrelevantes Thema, was das Blaue Kreuz München in zukünftigen Fortbildungsveranstaltungen aufgreifen wird.
Die Präsentation „Sucht im Alter – Das Leben als Prozess zwischen Sieg und Niederlage“ von Petra Wannicke (Blaues Kreuz Augsburg-Süd) wählte gezielt einen ganzheitlichen Ansatz, in dem das Alter als Stadium betrachtet wird, in das die vorangegangenen Lebenskrisen und ihre Bewältigung mit einfließen. Die Arbeit in Kleingruppen konzentrierte sich darauf, vor dem eigenen Erfahrungshintergrund Merkmale für eine zufriedenstellende oder unzureichende Verarbeitung von Krisensituationen zu entwickeln. Dieses Nachdenken über persönliche Krisen wie z.B. den Weg aus der Sucht zu einem befreiten Leben frischte Grundlagen aus der Suchtkrankenhelfer-Ausbildung auf, für die ja auch die Selbstreflektion über die eigene Rolle als Suchthelfer von zentraler Bedeutung ist.
Aber in Steingaden wurde nicht nur intensiv gearbeitet. Bei kurzen Ausflügen und Wanderungen (z.B. zur nahegelegenen Wieskirche oder zum Café Cilli im Nachbarort) oder dem Ausklingenlassen des Tages im gemütlichen Kaminzimmer kam es zu ganz persönlichen Gesprächen und Begegnungen. Ein Höhepunkt war nach zwei arbeitsintensiven Tagen die Freinacht zum 1. Mai. Conférencier Horst Groß führte durch ein flottes von den Teilnehmern vorbereitetes Programm von Sketchen, Gedichtvorträgen und Comedy – hier konnten ungeahnte schauspielerische Talente entdeckt werden. Ausgelassenste Hochstimmung, das Publikum lachte Tränen. Anschließend präsentierten auch noch einheimische Jugendgruppen, die in der Freinacht durch Steingaden ziehen, dank Horst Groß ihr Programm – von anrührender Stubenmusi, über Theatersketche bis zu einer schmissigen Elvis Presley Imitation.
Am Sonntag rundete der gemeinsam gestaltete Abschlussgottesdienst unter Leitung von Olaf Steding und Horst Groß das intensive Tagungsprogramm mit einem besinnlichen Schlusspunkt ab. Auf den Heimweg nahmen die Teilnehmer eine Fülle von inhaltlichen Impulsen und Ideen für die Suchthilfe in den Selbsthilfegruppen mit, gestärkt durch ein tragendes Gemeinschaftserlebnis.
(Markus Zöckler)
sucht_und_angst_05.05.pdf